vorrede bei meiner ausstellung in deutschland farbendynamikinstitut, von herr schilling.
obwohl der beruf der technischen zeichnerin und die spätere tätigkeit als fotografin schon an der kunst liegen, sind sie nicht die ausschlaggebenden indikatoren. eine wesentliche rolle spielte der ost-west konflikt, in den sie familiär eingebunden war.die neben familie und wettbewerbsfotografie zur verfügung stehende zeit floss zunächst zur gänze in die kontakte zwischen ost und west, d.h. zwischen ihrer familie in ungarn und der im westlichen wien. als sich 1988/1989 die politischen verhältnisse endlich lockerten begann sich die künstlerin vorsichtig an spirituelle bereiche heranzutasten. nach dem fall des eisernen vorhanges schäumte sie geradezu vor energie, besuchte kurse und seminare sowohl spiritueller als auch praktischer art, z.b. eine ausbildung zur farbberaterin am colorline institut in innsbruck, dessen ursprung in kalifornien liegt.in diesem umfeld kam logischerweise das malen an die oberfläche und maria danzinger begann immer konkreter bilder zu erstellen.
als sie im mai 1997 ihren abschluss als diplomierte farbberaterin ica machte, hatte sie bereits in ihrer personalbeschreibung stehen, „1997 ausstellung zum 50. geburtstag“ – und der war zu diesem zeitpunkt noch gut drei monate entfernt. diese künstlerische durchsetzungskraft bewirkte, dass danzingers anerkennung außerordentlich rasch wuchs und sie bereits 1998 gemeinsam mit künstlern wie attersee oder arik brauer beim wiener rathauskalender vertreten war.
zum millenium wagte sich maria danzinger mit dem zyklus „message for you“ an holz- und linolschnitt – und erkannte, dass druck ihr geeignetstes medium ist.
gerade der sommer 2002 brachte neue stempel- und drucktechniken zu tage – von ganz besondere qualität, da sie mit finden und suchen zu tun haben. die aus dieser serie entstandenen drucke sind in ihrer draft und bildhaftigkeit ohne gleichen. was die tanzserie, die die künstlerin unter dem eindruck einiger afrikaaufenthalte geschaffen hat auszeichnet, ist die reduzierung in form und farbe. produkte bzw. materialien, die zu diesen bildwerken führen, wurden jedoch nicht in afrika gesammelt, sondern in ihrem unmittelbaren umfeld, in den weingärten von perchtoldsdorf – eine gelungene synthese! rebenabschnitte, fassteile und dergleichen stellen zweifellos urbildliches und ursprüngliches einer bevölkerung dar – und haben insoferne einer sehr großen bezug zu den heute noch ursprünglich lebenden bewohnern in afrika.
vielfarbig bunt lassen ihre bilder eine völlig neue serie von bildwerken entstehen.
wenn sie uns vielleicht an franz marc erinnern, vielleicht ein wenig an klee, noch deutlicher an oskar schlemmer oder ganz präzise an adolf hölzel, so zeigt das nur, dass alle diese, vor rund 80-100 jahren aktiven modernen einen weg gegangen sind, den jeder künstler irgendwann in seinem leben geht, und – so er ein wirklicher künstler ist – auch gehen muß.